Was versteht man genau unter einer hyperbaren Sauerstofftherapie?

Unsere Körperzellen benötigen Sauerstoff, um optimal zu funktionieren. Kommt nicht genug Sauerstoff in der Zelle an, treten Funktionsstörungen bis hin zu Funktionsverlusten auf, die in verschiedenen Erkrankungen resultieren. Das Zuführen von reinem Sauerstoff kann hilfreich sein, allerdings ist die Aufnahme physikalisch begrenzt. Diese Grenze lässt sich aber positiv beeinflussen, indem man den Umgebungsdruck erhöht. Dadurch kann mehr Sauerstoff im Blut aufgenommen und transportiert werden. 

 

Praktische Umsetzung

In der Praxis sieht es so aus: Der Proband sitzt oder liegt in einer Sauerstoffkammer, die hermetisch abgeschlossen ist. Daraufhin wird der Luftdruck in der Kammer auf ein vorher definiertes Niveau erhöht. Nun wird über eine Maske reiner Sauerstoff zugeführt, den man ganz normal einatmet. Dies geschieht natürlich zeitlich kontrolliert und physikalisch überwacht. In dieser Zeit kann man lesen, surfen oder einen Film schauen.

Neue Studien

Neueste Studien aus Israel weisen darauf hin, dass die HBOT auch bei anderen Erkrankungen hilfreich sein könnte. Erkrankungen, die schwerwiegend sind und deren Behandlung nur eingeschränkt oder gar nicht möglich ist. Deshalb wollen wir die Wirksamkeit prüfen, um endlich Behandlungsmöglichkeiten zu haben. 

Wir hoffen auf Verbesserung bei:

- Demenz

- Parkinson

- Makuladegeneration

- COPD

- Long-Covid 

Bisheriges Einsatzspektrum der hyperbaren Sauerstofftherapie

Die Hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT) bietet eine interessante Behandlungsoption für verschiedene Erkrankungen. Eingesetzt wird sie bisher bei:

- Kohlenmonoxid-Vergiftungen

- Gas- und Luftembolien in Blutgefäßen (z.B. bei Tauchunfällen)

- bei der Dekompressionserkrankung (Tauchunfälle)

- bei akutem Hörverlust oder Tinnitus

- bei schlecht heilenden chronischen Wunden

- bei schlecht durchbluteten Gewebetransplantaten